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Neue Wiederbelebungs-Richtlinie in Kraft

Ab 1. Juli 2006 gilt nurmehr die neue Lehrmeinung

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Jährlich sterben in Österreich ca. 13.000 Menschen an einem Herzstillstand. Mehr als die Hälfte könnte durch sofortiges Handeln gerettet werden. Das ist auch einer der Gründe, warum der Europäische Wiederbelebungsrat (European Resuscitation Council, ERC) im vergangenen November neue Richtlinien für den gesamten Bereich der Wiederbelebung publizierte. Einerseits galt es die Lehrmethode an den neuesten Wissenstand anzugleichen, da seit der letzten Veröffentlichung (im Jahr 2000) wissenschaftliche Neuerkenntnisse zum Tragen kommen, andererseits galt es für Laien den Zugang zu Erster Hilfe zu vereinfachen.
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ERSTE HILFE WIEDERHOLUNGS-KURS AN Darum basieren einige Änderungen der ERC-Richtlinien auf dem Bestreben, die Leitlinien zu vereinfachen, dass ihre Erlernbarkeit und Merkbarkeit – sowohl für medizinische Laien als auch für Fachpersonal – verbessert werden kann. Immerhin passieren 85 Prozent aller Unfälle im Haushalt oder am Arbeitsplatz. „Rasches und vor allem richtiges Handeln – speziell von Laien – kann den Einsatzkräften den notwendigen Vorsprung bringen“, erläutert Samariterbund Wien Landesarzt Prim. Univ.-Doz. Dr. Helmut Seitz, MSc, die Wichtigkeit einfach nachvollziehbarer Wiederbelebungs- und Erste-Hilfe-Richtlinien.

Die neuen Richtlinien im Überblick
Die Vereinfachungen äußern sich z.B. im Wegfall der „Suche nach dem Arterienpuls“ oder in der neuen Beschreibung für das Aufsuchen des Druckpunktes für die Herzmassage : „Setze den Handballen auf die Mitte des Brustbeines“, so die neue ERC-Richtlinie. Diese Vereinfachungen haben neben der leichteren Verständlichkeit den Vorteil, dass Zeitintervalle ohne Herzmassage minimiert werden.

Basisreanimation bis zur Defibrillationsbereitschaft
Auch das Bemühen um frühest mögliche Defibrillation kennt mittlerweile Grenzen: Eine Basisreanimation (Brustkorbkompressionen und Beatmung) vor einer Defibrillation verbessert nach mehreren Minuten eines Herz-Kreislaufstillstandes ohne erste Hilfe die Prognose signifikant gegenüber direkter Defibrillation ohne Brustkorbkompression. Daher ist die Durchführung einer Basisreanimation bis zur Defibrillationsbereitschaft festgeschrieben worden.

30:2 – mehr Brustkorbkompression
Anhand von theoretischen und praktischen Modellen wurde ermittelt, dass mehr Brustkorbkompressionen von Vorteil sind: 30 Kompressionen : 2 Beatmungen ergeben ein Optimum zwischen Oxygenierung („Sauerstoff-Zufuhr“) und (zerebralem) Blutfluss. Das Verhältnis 30:2 gilt sowohl für Erwachsene als auch für Kinder (außer für Neugeborene), und sollte somit für jeden einfacher zu lernen und merken sein.

„Neue Studien zeigen, dass eine effektive, möglichst ununterbrochene Herzdruckmassage für das Überleben äußerst wichtig ist“, erklärt Seitz. All diese neuen Maßnahmen sollen dazu führen, dass die Überlebens-Chancen der PatientInnen mit Herzstillstand steigen.

Eine Information des NÖ Zivilschutzverband Bezirksleitung Baden
Quelle: Arbeiter-Samariter-Bund

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