Neues über die Alzheimer-Krankheit

• 

In Österreich leiden etwa 100.000 Menschen an Demenz. Die Versorgungskosten betragen jährlich mehr als eine Milliarde Euro. Von diesem Betrag werden 250 Mio. Euro für die medizinische Behandlung aufgewendet. Die Kosten für die nicht medizinische Betreuung belaufen sich auf 750 Mio. Euro. Die häufigste Demenzform stellt die Alzheimer-Demenz dar. Störungen der Merkfähigkeit, des Gedächtnisses sowie der Orientierung sind die ersten Merkmale der Alzheimer-Demenz. Sie führen im Verlauf zu einer Beeinträchtigung im Alltag. Namen, Termine oder Begebenheiten werden vergessen. Die zeitliche und örtliche Orientierung ist mangelhaft. Anfangs sind weit zurückliegende Ereignisse noch erinnerlich. Wegen der „Neugedächtnisstörung" leben die Patienten biographisch rückorientiert. Lange bleibt das kognitive Defizit infolge erhaltener „Fassade" unerkannt.
Im Vordergrund steht die Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses. Situationen im Verlauf der letzten Stunden, Tage oder Wochen werden gar nicht oder in verworrener Reihenfolge erinnert.
Fortschreitend verarmt der Sprachinhalt. Sätze werden kürzer, die Grammatik fehlerhaft, Wortwahl und Sprachsinnverständnis sind reduziert.
Selbstversorgende Tätigkeiten - wie z. B. Kochen, Ankleiden oder Körperpflege - erfolgen in falscher Reihenfolge und unvollständig. Diese Schwierigkeiten fallen den Angehörigen auf und führen schlussendlich zum Arzt.

Der stadienhafte Verlauf erfolgt in Umkehr zur normalen Entwicklung des Menschen, wobei der individuelle Verlauf stark variabel ist.

Wegen der qualifizierten Betreuung, Pflege und medizinischer Intervention leben Patienten heute um einige Jahre länger als früher.
Die Information der Angehörigen über die Krankheit und Versorgungsangebote ermöglicht eine bessere Kommunikation und kann helfen, den Zeitpunkt der Aufnahme in ein Pflegeheim beträchtlich hinauszuschieben.

Die medizinische Forschung konzentriert sich derzeit auf Eiweißablagerungen im Gehirn, die zu Einschränkungen der Hirnfunktion beitragen. Die Therapiewege zielen darauf ab, solche Eiweißablagerungen nicht entstehen zu lassen und/oder abzubauen. Diese so genannte „Alzheimer-Impfung" gilt derzeit als vielversprechend.