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Aktuelles

Verheerendes Erdbeben in Mittelitalien - Wie verhält man sich richtig, welche Schutzmaßnahmen gibt es bei Erdbeben?

  • Erdbeben ©
In den italienischen Abruzzen kam es am Montagmorgen, 6. April 2006, zu einem verheerenden Erdbeben mit einer Stärke von 6,2 und damit zu einem der heftigsten Erschütterungen, bei dem mindestens 150 Menschen ums Leben kamen und mindestens 1500 Menschen in der Nacht zum Montag verletzt wurden. Am stärksten betroffen ist die Regionalhauptstadt L’Aquila, das Industrie- und Verwaltungszentrum der Region Abruzzen mit 70.000 Einwohnern. In der Nacht zum Dienstag erschütterten weitere Nachbeben das Katastrophengebiet in Mittelitalien mit einer Stärke von 4,8. Über neue Schäden wurde zunächst nichts bekannt.

Das  Erdbeben ist erneut Anlass für den Zivilschutzverband darüber zu informieren, wie man sich vor, während und nach einem Beben richtig verhält und welche Schutzmaßnahmen man ergreifen kann.

Verhalten bei Erdbeben

Vor einem Erdbeben:

  • ÖNORM beim Bauen beachten, auf einen guten Bauzustand des Hauses achten!
  • In der Wohnung schwere Möbel in der Wand gut verankern, über den Betten keine schweren Bilder oder Regale aufhängen.
  • Sichere Plätze in der Wohnung festlegen, das sind im allgemeinen Plätze in der Nähe von tragenden Wänden, unter Türstöcken; lebensnotwendige Medikamente, Notgepäck bereithalten.
  • Die Lage des Hauptschalters für Strom und die Absperrventile für Wasser oder Gas einprägen, auch Nachbarn informieren.

Während eines Erdbebens:

  • Im Haus weilende Personen sollen schon früher ausgewählte Plätze aufsuchen und das Ende des Erdbebens abwarten.
  • Im Freien befindliche Personen sollen dort bleiben und Sicherheitsabstand zu Gebäuden (herabfallende Dachziegel, Schornsteine etc) und Freileitungen einhalten. In engen Straßen am besten den nächsten Hauseingang oder die nächste Hauseinfahrt aufsuchen.

Nach einem Erdbeben:

  • Verletzte versorgen! Auch an die Haustiere denken. Kurze Kontrolle, ob ernsthafte Bauschäden entstanden sind. Wenn ja, offene Feuer (Kamin, Kerzen etc) löschen, Strom mit dem Hauptschalter ausschalten, Haupthähne von Gas und Wasser schließen, Verletzte versorgen, Bauschäden überprüfen, bei Einsturzgefahr mit Notgepäck das Haus umgehend verlassen.
  • Im Freien Sicherheitsabstand zu Gebäuden einhalten, weil Nachbeben weitere Schäden verursachen könnten und Gebäudeteile herabstürzen könnten.
  • Über Radio durchgegebene Verhaltensinstruktionen beachten; nötigenfalls anderen Hilfe leisten.
  • Häuser oder Wohnungen erst wieder nach Entwarnung verlassen!
  •  Privatfahrten mit Kfz und unnötige Telefonate möglichst unterlassen, damit die Hilfsdienste nicht behindert werden.
  • Mitbürgern Hilfe leisten!

Die Richter Skala

Der Wert auf der Richter-Skala gibt Auskunft über die bei einem Beben im Erdinneren freigesetzte Energie. Für die Feststellung der Intensität des Bebens an der Oberfläche wird dagegen die 12-stufige Europäische Makroseismische Intensitätsskala herangezogen.

Meldungen über die Auswirkungen des Bebens können mit einem so genannten „Wahrnehmungsformular" unter www.zamg.ac.at oder auf dem Postweg an den Österreichischen Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Dr. Wolfgang Lenhardt, Hohe Warte 38, 1190 Wien, Postfach 342, gemacht werden.

Aus der Erdbeben-Geschichte Österreichs

Zwischen Wiener Neustadt und Mattersburg (Burgenland) ereignete sich am Montag, 25. Juli 2006, um 5.07 Uhr ein Erdbeben, das auf der Richter-Skala eine Stärke von 3,5 aufwies. Auf der Erdoberfläche wies das Beben eine lokale Intensität vom Grad 5 bis 6 auf. Das Beben konnte auch in der Bundeshauptstadt Wien verspürt werden.

Auch wenn es in jüngster Zeit kaum schwere Erdbeben in Österreich gab, ein Blick in die Geschichte zeigt, dass wir keinesfalls auf einer Insel der Seligen sitzen. So verbuchen die Chroniken im 14. Jahrhundert eine Bebenkatastrophe, die aus heutiger Sicht die Stärke zehn nach der zwölfteiligen Intensitäts-Skala EMS-92 erreichte.

Bei der Katastrophe vom 25. Jänner 1348 lag das Erdbebenzentrum in Friaul, Teile Norditaliens und Kärntens waren Trümmerhaufen. Für Villach wird berichtet, dass die Stadt „mitsamt der Burgmauer, dem Kloster und den Kirchen zerstört wurde und alle Mauern und Türme bis auf elf Zinnen einstürzten".

Am 15. September 1590 wurden Teile Niederösterreichs und Wiens derart erschüttert, dass das Beben mit der Stärke neun eingestuft wird. Das Zentrum lag in der Gegend von Neulengbach, ausführliche Schadensberichte liegen über Wien vor. So stürzten die Türme der Michaeler Kirche und der Schottenkirche zum Teil ein, nachweisbare Schäden gab es auch - die Chroniken legen besonderes Augenmerk auf klerikale Gebäude - an zahlreichen anderen Kirchen. Beim Einsturz eines Gasthauses fanden neun Personen den Tod.

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