Tollwut
Artikel/Erste Hilfe
Bißverletzungen haben durch die zunehmende Verbreitung der Tollwut eine besondere Bedeutung erlangt. Am häufigsten sind Bisse von Hunden, doch können auch andere Haustiere, wie Katzen, Pferde oder Vögel, beißen. Unter normalen Umständen kommt es kaum zu Bissen von freilebenden Tieren, eine Ausnahme bilden streunende Hunde. Unvorsichtiges Verhalten in Tiergärten kann ebenfalls zu unliebsamen Kontakten mit Tieren führen.
Gefahren
Neben einer ohnehin hohen Infektionsgefahr
* durch Eitererreger,
* durch Tetanuserreger, besteht die Gefahr der
* Übertragung der Tollwut.
Tollwut stellt für den Menschen eine tödliche Infektion dar. Die Tollwutviren werden durch den Speichel erkrankter Tiere auf vorhandene Wunden oder durch Bisse übertragen.
Erste Hilfe
* Wunde sofort mit heißem Seifenwasser auswaschen (Tollwutviren sind hitze- und seifenempfindlich).
* Die Wunde anschließend mit Wunddesinfektionsmittel desinfizieren.
* Keimfreien Verband anlegen.
* Sofort Arzt oder Krankenhaus aufsuchen, um die Notwendigkeit einer Tollwutimpfung überprüfen zu können.
* Das Tier, das die Bißverletzung verursacht hat, sollte, wenn irgendwie möglich, auf Tollwut untersucht werden. Bei Haustieren sollte der Tierbesitzer ausfindig gemacht werden.
Unfallverhütung
Tollwutkranke Tiere verhalten sich meist ungewöhnlich: Sie streunen herum, können abnorm zutraulich sein, plötzlich bösartig werden und unvermittelt beißen. Der Speichel erkrankter Tiere ist bereits einige Tage vor einem solchen auffälligen krankhaften Verhalten ansteckungsfähig. Sichtbar kranke Tiere verenden meist innerhalb einer Woche. Ihre Kadaver bleiben infektiös.
In einem tollwutgefährdeten Gebiet soll man kein verdächtiges oder unvertrautes Tier (auch keinen Tierkadaver!) berühren und sich insbesondere auch von keinem solchen Tier belecken lassen. Spezielle Vorsicht ist bei wildlebenden Tieren geboten, die sich mit unnatürlicher Zutraulichkeit nähern. Ein angreifendes Tier muß mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln abgewehrt werden. Ein Körperkontakt muß vermieden werden. Oft empfiehlt es sich, einen Stock hinzuhalten, in den sich das kranke Tier verbeißt. Jedes tollwutverdächtige lebende, sterbende oder tote Tier soll man mit genauer Ortsangabe unverzüglich der nächsten Polizei- oder Gendarmeriedienststellen oder dem Tierarzt melden.
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