Akkubrände - die unterschätzte Gefahr

  • Akkubrand © IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.

Die kleinen Kraftpakete sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Ob Smartphone, Rasenmäher, Werkzeug, Kinderspielzeug oder E-Bike – in einem Haushalt sind in durchschnittlich etwa fünfzehn verschiedenen Geräten Akkus zu finden, Tendenz steigend.

Bei ordnungsgemäßer Nutzung geht von Lithium-Ionen-Akkus zwar kein besonderes Brandrisiko aus. Gefährlich wird es aber bei unsachgemäßer Handhabung oder technischen Mängeln.

Zum Thema "Akkubrand" nachstehend ein paar wichtige Sicherheits-Tipps:

Richtig kaufen! 

Setzen Sie auf Qualitätsprodukte! Bei auffallend billigen Produkten wurde möglicherweise bei der Sicherheit gespart. Nicht ausreichend getestete oder mangelhaft isolierte Netzteile stellen eine große Gefahr dar. Achten Sie beim Kauf auf Qualitätskennzeichen (z.B. CE, GS, VdS).

Richtig nutzen! 

Extreme Hitze oder Kälte (+40º/-10º) sorgen für thermale Belastung! Akkus bevorzugen Zimmertemperatur.
Sie benutzen ein Gerät nur selten? Dann nehmen Sie den Akku aus dem Gerät und lagern ihn kühl und trocken separat vom Gerät.
Sollten Sie Warnzeichen wie Verformung, Beschädigung, Erhitzung, Verfärbung oder einen ungewöhnlichen Geruch wahrnehmen, dann setzen Sie das Gerät nicht in Betrieb, sondern lassen es überprüfen!

Richtig laden! 

Verwenden Sie zum Laden ausschließlich vom Hersteller freigegebene Ladegeräte und Kabel. n
Schonen Sie Ihren Akku, indem Sie Ihn möglichst nicht unter 20% entladen und nicht über 90% laden!  
Beim Aufladen eines Akkus entsteht Wärme. Damit selbst bei Überhitzung die Brandgefahr reduziert wird, legen Sie das Gerät beim Laden immer auf einen nicht brennbaren Untergrund!

Richtig entsorgen! 

Lithiumbatterien und –akkus dürfen niemals im Rest- oder Hausmüll entsorgt werden. Es besteht Brandgefahr!  
Geben Sie die Batterien und Akkus bei Sammelstellen ab. 
Kleben Sie die Pole vor der Entsorgung mit Klebestreifen ab, um sie so gegen Kurzschluss abzusichern.

Gefahr nicht unterschätzen

Beschädigte oder defekte Akkus können die gespeicherte Energie schlagartig und unkontrolliert in Form von thermischer Energie abgeben. Bei diesem sogenannten „thermischen Durchgehen“ entstehen Temperaturen von mehreren hundert Grad Celsius. Dadurch kommt es zu heftiger Flammenbildung, Zellen können explodieren oder wie Raketen durch die Luft geschleudert werden. Über umliegendes, leicht brennbares Material kann sich das Feuer dann in Sekundenschnelle ausbreiten.

Noch gefährlicher wird es, wenn mehrere Zellen zu einem Akkupack zusammengefasst werden. Solche Module werden verbaut, wenn mehr elektrische Energie benötigt wird. So befinden sich in Notebooks z. B. rund sechs Zellen, in E-Bikes mehr als zwanzig. Geht eine der Zellen thermisch durch, wird eine Kettenreaktion angestoßen. Akkupacks können dann über Minuten und Stunden, oft sogar Tage brennen.

Brandursachen

Eine akute Brandgefahr geht von defekten Zellen aus. Fällt beispielsweise ein Smartphone auf den Boden, könnte der Akku beschädigt sein. Ein plötzlicher Temperaturanstieg beim Laden oder das Aufblähen der Batterie deutet darauf hin. Ist der Akku defekt, muss er in jedem Fall ausgetauscht werden.
Eine weitere Brandursache sind thermische Belastungen. Extreme Hitze, wie sie beispielsweise in einem geschlossenen Auto herrscht, stellt ebenso eine Gefahr dar wie zu niedrige Temperaturen.
Aber auch die sogenannte Tiefenentladung kann zu Zellschäden führen. Dazu kommt es, wenn Geräte weiter benutzt werden, obwohl der Ladestand am Minimum ist.

Im Brandfall immer die Feuerwehr alarmieren

Im Fall eines Brandes ist beim Löschen besondere Vorsicht geboten. Bei Akkubränden kann es zu Verpuffungen kommen, außerdem entsteht besonders gesundheitsschädlicher Rauch!

Deshalb sollte immer die Feuerwehr gerufen werden, Notruf 122!
Nur kleine, überschaubare Brände können selbst mit reichlich Wasser gelöscht werden.

Sicherheitstipp "Akkubrand" (Download) 

Link: Kärntner Landesversicherung (KLV)  

 

Weitere Tipps für Ihre persönliche Sicherheit und die private Vorsorge gibt es im  Sicherheits-Ratgeber des Kärntner Zivilschutzverbandes, der kostenlos angefordert werden kann.

Kärntner Zivilschutzverband
9020 Klagenfurt, Rosenegger Straße 20, Haus der Sicherheit
Tel. 050-536-57080, FAX 050-536-57081
E-Mail: zivilschutzverband@ktn.gv.at   

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Foto: IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.

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