Aktuelles

Auf der Pirsch

Sie haben Hochsaison, die Schwammerlsucher. Gerade im Spätsommer und Herbst stehen in
unseren Wäldern die köstlichsten Pilze. Das Suchen ist ein Vergnügen, das Auffinden macht große Freude und durch die vielen Möglichkeiten der Zubereitung zählen Pilzgerichte zu den Spezialitäten auf dem Speiseplan.

Aber Achtung! Jedes Jahr kommt es trotz zahlreicher Warnungen immer wieder zu Pilzvergiftungen weil "echt" und "unecht" nicht immer so eindeutig zu unterscheiden sind.
Abgesehen davon, sind Pilze nicht unbedingt als Nahrungsmittel zu zählen eher schon als Zusatznahrung. Sie liefern zwar Eiweiß, etwas Kohlenhydrate, einige Vitamine und Mineralstoffe, bestehen aber hauptsächlich aus Wasser und Rohfaser (unverdauliches Chitin).
Alle Schwammerln beinhalten darüber hinaus mehr oder weniger große Mengen an Schwermetallen.

Als Rohkost sind Pilze - bis auf wenige Ausnahmen - überhaupt ungeeignet.
Immer wieder wird daher die Frage aufgeworfen, ob und wie viel von einer Pilzart gegessen werden darf.

Schwermetalle in Pilzen
Pilze speichern mehr Schwermetalle als Gemüse. Diese werden durch das Pilzgeflecht aus den Böden aufgenommen.

Medizinisch bedeutsame Konzentrationen:
Quecksilber:
alle Champignons, Parasol, Steinpilz, Maipilz, Rötelritterling, Riesenbovist, Reifpilz.
Cadmium:
alle Champignons, manche Ritterlinge, Steinpilz, alle Täublinge, Perlpilz, Grauer Wulstling, Maronenröhrling.
Blei:
verschiedene Champignonarten, Parasol, Perlpilz, Steinpilz, Eierschwammerl.

Radioaktivität in Pilzen
Die Verstrahlung von Pilzen durch radioaktive Stoffe, vor allem durch das Cäsium, ist sehr unterschiedlich. Die geografische und geologische Situation, Bodenart und -beschaffenheit u.a. sind dafür ausschlaggebend. In Gebieten, in denen es nach dem AKW-Unfall in Tschernobyl nicht geregnet hat, findet man kaum höhere Konzentrationen. In Gegenden, wo starke Niederschläge waren, hält sich das Cäsium noch immer. Vorwiegend im Reifpilz und im Maronenröhrling.

Kenntnis schützt vor Gift
Jeder, der sich auf die Suche nach Schwammerln begibt, sollte die wichtigsten Giftpilze kennen es gibt keine allgemein gültigen Regeln. Ein weit verbreiteter Irrtum ist z.B., dass ein von Tieren angefressener Pilz auch für Menschen genießbar ist. Es gibt zahlreiche Pilzbücher, die wertvolle Hinweise und Merkmale enthalten.

Grundsätzlich sollten nur jene Pilze mitgenommen werden, die man eindeutig kennt.
Erste Hilfe bei Pilzvergiftungen
Symptome einer Pilzvergiftung treten, je nach Art, nach wenigen Minuten bis einigen Stunden auf. Erste Anzeichen sind oft Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen, Durchfall, Halsbrennen, Gleichgewichtsstörungen.
Bei Verdacht auf Pilzvergiftung sofort zum Arzt oder ins nächste Krankenhaus.
Niemals selbst Autofahren es kann zu einem Ohnmachtsanfall kommen.
Erbrechen auslösen - wenn notwendig durch mechanischen Reiz (Finger in den Hals) oder Trinken von lauwarmen Salzwasser.
Kein Alkohol, keine Milch, kein Rhizinusöl.
Pilzreste, Erbrochenes und Stuhl aufbewahren. Fachleute können daraus Rückschlüsse auf
die gegessenen Giftpilze treffen und so eine rasche Therapie möglich machen.
Rettung: Notruf 144
Vergiftungsinformationszentrale: 01/406 43 43

Ich wünsche Ihnen, einen erholsamen Urlaub, schöne Ferien und hoffe, Ihnen mit dieser Information gediehnt zu haben.

..........Alfred Brandstätter, GGR
Ortsleiter des NÖ. Zivilschutzverbandes

« zurück