Erdbeben: Messen und beobachten
Erdbeben/ Erdstöße/ Naturkatastrophe
Die Erdbebenauswirkungen an der Erdoberfläche werden mit Hilfe der sogenannten Intensitätsskala bewertet. In den meisten Ländern, einschließlich Österreich, wird eine 12-stufige Intensitätsskala verwendet, die auf Mercalli-Sieberg basiert und heute als Europäische Makroseismische Skala ('EMS') bezeichnet wird.
Epizentrum ermitteln
Liegen hinreichend viele, aussagekräftige Erdbeben-Wahrnehmungsberichte vor, so kann man ihnen Intensitätswerte zuordnen, die so gewonnenen Daten in eine Landkarte eintragen und schließlich das Epizentrum und die Epizentralintensität ermitteln. Als Isoseisten bezeichnet man die Linien gleicher Erdbebenintensität, die es erlauben, Gebiete unterschiedlichen Schadens- oder Fühlbarkeitsausmaßes von einander abzugrenzen. Der Gesamtbereich, in dem die Erschütterungen fühlbar sind, wird als Schüttergebiet bezeichnet.
Aus der Intensitätsverteilung kann man aber auch Rückschlüsse auf die Herdtiefe des Erdbebens und die während des Erdbebens freigesetzte seismische Energie ziehen, und zwar ohne Zuhilfenahme von Instrumenten. Deshalb kommt der sogenannten makroseismischen Erdbebenauswertung besonders bei historischen Erdbeben große Bedeutung zu, sofern die Auswirkungen dieser Erdbeben in den Überlieferungen gut beschrieben sind.
Erdbeben-Wahrnehmungs-Berichte
Um auch in der Gegenwart genügend viele, aussagekräftige Erdbeben-Wahrnehmungs-Berichte zu erhalten, wird im Falle eines in Österreich wahrnehmbaren Erdbebens die Bevölkerung vom Erdbebendienst gebeten, schriftliche Berichte einzusenden. Diese sollten außer dem Zeitpunkt und dem Ort der Wahrnehmung auch noch möglichst viele Angaben zur Intensitätsbestimmung enthalten.
Für diesen Zweck hat der Österreichische Erdbebendienst den 'Erdbeben-Wahrnehmungsbericht' erstellt. Hier ist es seitens des Erdbebendienstes wichtig darauf hinzuweisen, dass auch sogenannte 'negative' Meldungen (Leermeldungen) ihre Bedeutung für den Erdbebendienst bei der Abgrenzung des Schüttergebiets haben.
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