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Lawinengefahr: Selbstschutz-Tipps für Wintersportler
Der Winter hat uns fest im Griff und damit sind wir auch mit der am schwierigsten einzuschätzenden aller alpinen Gefahren konfrontiert, der Lawinengefahr. Die Wintersportler sollten sich deshalb wieder die wichtigsten Grundregeln für eine perfekte Vorbereitung in Erinnerung rufen.
Planung:
Eine sorgfältige Planung trägt ganz wesentlich zu einem möglichst sicheren Skierlebnis im freien Skigelände (also außerhalb der Pisten) bei. Die wichtigsten Informationsquellen sind neben dem Lawinenlagebericht vor allem der Wetterbericht sowie entsprechendes Kartenmaterial. All das und noch viel mehr für eine perfekte Tourenplanung findet sich auf der Internetseite des Salzburger Lawinenwarndienstes http://www.lawine.salzburg.at/start.html.
Ausrüstung:
Zu einem ungetrübten Skierlebnis im Varianten- oder Tourenbereich gehört auch eine perfekte Notfall-Ausrüstung. Vor dem Start in die Wintersaison sollte deshalb noch ein schneller Blick auf die Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit der Ausrüstung geworfen werden. Absolute Standardausrüstung sind neben einem LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) eine Lawinenschaufel, eine Lawinensonde und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung samt Biwaksack. Die Mitnahme eines Handys ermöglicht im Falle eines Lawinenabgangs die rasche Verständigung der Bergrettung.
Schneebrettlawinen - die gefährlichste Lawinenart für den Wintersportler:
Die häufigste, am schwierigsten einzuschätzende und somit gefährlichste Lawinenart für den Wintersportler ist die Schneebrettlawine. Dabei können sich in kürzester Zeit über grosse Flächen riesige Schneemassen lösen, die ein rechtzeitiges Verlassen des Gefahrenbereiches fast immer verunmöglichen. Während eines Winters sterben in Tirol durchschnittlich 15 Personen in Lawinen, wobei die allermeisten durch Schneebrettlawinen ums Leben kommen.
Drei Grundvoraussetzungen für die Bildung einer Schneebrettlawine:
Hang mit genügender Steilheit (meist steiler als 25°),
wenn die Gleitfläche auf dem Schneebrett abgleiten kann,
Gebundener Schnee, der auf der Gleitfläche abgelagert worden ist (häufig handelt es sich dabei um Triebschnee, also vom Wind verfrachteten Schnee).
Im Gegensatz dazu löst sich die Lockerschneelawine von einem Punkt und weitet sich nach unten ständig aus.
Verhaltensregeln:
Analysen von Lawinenunfällen zeigen eine deutliche Abhängigkeit der Hangsteilheit und der Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen. Ebenso passieren in schattseitigen Hängen durch den tendenziell schlechteren Schneedeckenaufbau mehr Unfälle als in sonnenbeschienenen Hängen. Gemeinsam mit den Lawinengefahrenstufen, bei denen sich die Wahrscheinlichkeit einer Lawinenauslösung von Gefahrenstufe zu Gefahrenstufe verdoppelt (!), können somit grundsätzliche Verhaltensregeln abgeleitet werden:
Grobe Planungsfehler können vermieden werden, wenn man bei:
- Gefahrenstufe 2 auf die Befahrung von Steilhängen über 40°
- Gefahrenstufe 3 auf die Befahrung von Steilhängen über 35°
- Gefahrenstufe 4 auf die Befahrung von Steilhängen über 30°
verzichtet.
Entscheidend ist also eine erhöhte Verzichtsbereitschaft bei der Befahrung von Steilhängen mit zunehmender Gefahrenstufe!