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Reaktoren in Satelliten
Atom/ Nuklear/ AKW/ Gau
Satelliten mit höherem Energiebedarf werden mitunter mit Kernreaktoren ausgerüstet. Die Leistung dieser Reaktoren ist jedoch erheblich geringer als die von Kernkraftwerksreaktoren (10 - 100 kW statt 3000 MW), dementsprechend kleiner ist auch das Inventar radioaktiver Stoffe. Diese Satelliten werden am Ende ihrer Lebensdauer in eine höhere Bahn geschossen, damit die in ihnen vorhandene Aktivität abklingen kann.
Sollte dieser Mechanismus versagen, kommt es zu einem Absturz. Dies ist bereits zweimal bei russischen Satelliten der Fall gewesen. Wegen der wesentlich niedrigeren Aktivitätsmenge ist auch die Gefährdungsmöglichkeit sehr viel geringer als bei einem Kernkraftwerk. Allerdings wird bei einem Satellitenabsturz 100 Prozent der Aktivität, bei einem Reaktorunfall maximal einige Prozent der radioaktiven Stoffe freigesetzt. Beim vollständigen Verglühen des Satelliten wäre die Gefahr gering, es ist jedoch zu erwarten, daß auch nicht verglühte Teile und Bruchstücke des Reaktors die Erdoberfläche erreichen.
Der längere Aufenthalt in unmittelbarer Umgebung solcher Bruchstücke kann gefährlich sein, d.h. zu hohen Strahlendosiswerten führen. Da diese Satelliten durch Bodenstationen aber laufend beobachtet werden und das Absturzgebiet relativ genau eingegrenzt werden kann, ist eine rechtzeitige Warnung vor dem Absturz möglich.
In einem solchen Fall gilt daher:
- Keine unbekannten Stücke angreifen, vor allem wenn sie Verglühungserscheinungen aufweisen.
- Nicht in deren Nähe aufhalten. Generell sollte man sich beim Aufenthalt im Freien in den ersten Wochen, solange die behördlichen Suchaktionen nach den Reaktorbruchstücken andauern, nicht länger an ein und derselben Stelle aufhalten (z.B. nicht auf Wiesen liegen oder sitzen).
Im Inneren von Gebäuden ist wegen der guten Abschirmwirkung eine Gefährdung ausgeschlossen. Es werden auch keine radioaktiven gasförmigen Stoffe und Aerosole freigesetzt, die in das Innere von Gebäuden eindringen. Das Geschlossenhalten von Fenstern ist in diesem Fall nicht erforderlich. Nahrungsmittel können nur dann radioaktiv verunreinigt sein, wenn sie im Freien dem Fallout direkt ausgesetzt waren. Dies betrifft Gemüse, Salat und Obst knapp vor der Ernte. Die Kontamination ist jedoch nur äußerlich auf der Oberfläche.
Daher gilt: Reinigen aller Nahrungsmittel, die während des Fallouts im Freien waren, durch Waschen, Abschälen oder Entfernen der Deckblätter (z.B. Salat). Alle anderen Nahrungsmittel sind nicht kontaminiert. Wegen der geringen Löslichkeit der betroffenen Radionuklide sind vor allem tierische Nahrungsmittel (Milch, Milchprodukte, Fleisch) nicht radioaktiv verunreinigt.
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