Willkommen auf der Sicherheits-Homepage der Gemeinde St. Kanzian am Klopeinersee! Hier finden Sie wichtige Informationen für Ihre Sicherheit, aktuelle Tipps zur Unfallverhütung und Gemeindeberichte. Zusätzliche Beiträge und Artikel haben wir unter "Sicherheit von A-Z" für Sie vorbereitet.
Industrieunfälle: Explosionen
Chemie/ Gifte/ Toxische Stoffe/ Dämpfe
Explosion ist die mechanische Wirkung eines plötzlichen Druckanstieges, der als Folge einer Deflagration oder Detonation eines Explosivstoffes auftritt.
Abhängig von der Verbrennungsgeschwindigkeit (VG),unterscheidet man folgende Begriffe | |
Verbrennung | Verbrennungsgeschwindigkeit im Bereich Millimeter pro Minute Beispiel: Massives Holz je nach Art ca. 1 mm/min. |
Verpuffung | Verbrennungsgeschwindigkeit im Bereich Zentimeter pro Sekunde Beispiel: Erdgas |
Deflagration | Verbrennungsgeschwindigkeit im Bereich Meter pro Sekunde Beispiele: Benzindampf - Luftgemisch VG 20-25 m/s Schießpulver VG ca. 300 m/s |
Detonation | Verbrennungsgeschwindigkeit im Bereich Kilometer pro Sekunde Beispiel: Militärische Sprengstoffe |
Weiters ist grundsätzlich zwischen Raumexplosion und Sprengexplosion zu unterscheiden | |
Raumexplosion Gas- und Staubexplosionen | Es reagieren brennbare Stoffe in fein verteilter Form, vorgemischt mit dem Sauerstoff der umgebenden Luft. Gasexplosionen mit katastrophalen Auswirkungen treten dann auf, wenn große Mengen brennbarer Gase austreten und sich mit Luft vermischen. Staubexplosionen sind möglich, wenn brennbare Feststoffe intensiv mit Luft vermischt werden. Voraussetzung ist jedoch ein sehr geringer Durchmesser der beteiligten Partikel. Sie treten sehr oft als Sekundärexplosionen auf, wobei durch Brände oder Erstexplosionen abgelagerte Stäube aufgewirbelt werden und sich mit Luft vermischen. Es ist zu beachten, dass auch vermeintlich harmlose Stoffe, wie Getreide, Milchpulver oder Mehl brennbar sind und Staubexplosionen mit diesen Stoffen möglich sind. |
Sprengexplosion | Es reagieren Sprengstoffe, das sind Stoffe, die den zur Verbrennung notwendigen Sauerstoff in chemisch gebundener Form enthalten. Beispiele: Nitroglyzerin, Schwarzpulver |
Kesselberstung, Druckgefäßzerknall
Das Platzen von Kesseln und Druckgefäßen (Gasflaschen) ist keine Explosion im eigentlichen Sinne, da solche Vorgänge ohne Zündquelle ablaufen. Aufgrund thermischer oder mechanischer Einwirkung kann es in geschlossenen Gefäßen zu einem starken Druckanstieg kommen, der zu einem explosionsartigen Bersten des Behälters führt. Die Auswirkungen sind mit jenen einer Explosion (Druckwelle, Trümmerflug) vergleichbar, auch wenn nur ungefährliche Stoffe, wie Luft oder Wasserdampf an diesem Vorgang beteiligt sind.
Auswirkungen von Explosionen bzw. Detonationen
Explosionen sind charakterisiert durch eine deutlich hörbare Druckwelle, die in Extremfällen auch in mehreren 100 Metern Entfernung Gebäudeschäden und Glasbruch verursachen kann. Sekundärwirkungen sind auch durch Trümmerflug möglich. Verletzungen von Menschen kommen in erster Linie durch Druckwellen zustande, sie können auch tödlich sein. Mit solchen Auswirkungen ist allerdings nur in geringer Distanz zum Entstehungsort und somit höchstwahrscheinlich nur innerhalb des Betriebsgeländes zu rechnen. In größerer Entfernung können ungeschützte Personen durch den Luftdruck umgestoßen oder durch Sekundärwirkungen (Trümmer, zusammenstürzende Häuser, zerbrochene Fensterscheiben) verletzt werden. Der Explosionsverlauf ist von der Stoffart und -menge sowie der "Verdämmung" abhängig. Der Überdruck kann am Entstehungsort zwischen einigen Zehntelbar und einigen mbar differieren und nimmt mit der Entfernung rasch ab. Bei den hohen Verbrennungsgeschwindigkeiten einer Detonation können hingegen sehr hohe Überdrücke und sehr viel größere Schäden entstehen.
Weitere Artikel zu diesem Thema:
- Brandvoraussetzungen und Löschmöglichkeiten
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- Industrieunfälle: Giftige Gaswolken
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