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Nur 100 km von Salzburg steht ein ungenügend geschützter Atomreaktor

Eine geheim gehaltene Studie belegt die Unsicherheit des AKWs Isar 1. Die Wellen gehen hoch: Eine bisher vertrauliche Studie der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GSR) zeigt auf, dass das Kraftwerk Isar 1 bei Landshut, nur 100 Kilometer nordwestlich von Salzburg, schwere Sicherheitsmängel aufweist. Salzburgs Umweltreferent Landesrat Dr. Othmar Raus forderte die bayerische Landesregierung bereits auf, sofort zu handeln.

Die nach dem 11. September 2001 vom deutschen Bundesumweltministerium in Auftrag gegebene Studie sollte klarstellen, welche Folgen ein gezielter Flugzeugabsturz auf das Atomkraftwerk haben könnte. Ergebnis: Bereits der Absturz eines relativ kleinen Passagierjets könnte katastrophale Folgen haben. Die Auswirkungen wären wesentlich schlimmer als die Folgen von Tschernobyl. Salzburg liegt in der vorherrschenden Windrichtung für die Verbreitung der belasteten Stäube (Zivilschutz Aktiv, 1/04). Übrigens: 1988 stürzte nur eine Flugsekunde vom AKW Isar 1 entfernt ein Mirage-Düsenjäger ab.

Aufgrund des mangelnden Schutzes vor terroristischen Angriffen mit Passagierflugzeugen hat das Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland (BfS) die Industrie aufgefordert, fünf ältere Atomkraftwerke, vorzeitig abzuschalten: Isar 1, Philippsburg 1, Brunsbüttel, Biblis A und Obrigheim böten unter den 18 derzeit noch betriebenen deutschen Atomkraftwerken „die größte Unsicherheit“.

Das daraufhin von den Kraftwerksbetreibern vorgeschlagene Konzept, Atomkraftwerke durch künstlichen Nebel vor terroristischen Flugzeugabstürzen zu schützen, hält das Bundesumweltministerium für nicht ausreichend. Berlin (Reuters, 1. März 2004).

Dieser Artikel soll nicht Panik auslösen, sondern Interesse am Thema Strahlenschutz. In den kommenden Stadtnachrichten werden Beiträge dazu folgen. Wer es noch genauer wissen will, kann beim Stadtamt oder beim Österreichischen Zivilschutzverband (Tel. 0810/006306, zum Ortstarif) kostenlos die Broschüre „Strahlenschutz“ beziehen:

Auch über Schutzmaßnahmen in der Garten- u. Landwirtschaft kann man sich darin informieren. Deshalb empfehlen wir besonders unseren Landwirten, von diesem Angebot Gebrauch zu machen, da diese in der Nahrungsmittelproduktion eine äußerst wichtige Schlüsselposition einnehmen.

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