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Ausführliche Information zur Geflügelpest – Vogelgrippe

  • Vogelgrippe-Hühnerpest ©
Die Vogelgrippe ist genau das, was der Name sagt: eine Infektionserkrankung, die Wasservögel und Hühnergeflügel betrifft, also eine Geflügelpest. Sie wird durch Viren übertragen, ist für Geflügel sehr ansteckend und kann leicht, schwer und auch tödlich verlaufen. Eine Ansteckung von Menschen ist bei entsprechender Vorsicht kaum zu erwarten. Umsicht ist vernünftig – zu Panik besteht kein Grund. VOGELGRIPPE – WAS SIE WISSEN SOLLTEN In Österreich, Deutschland und Slowenien sind Mitte Februar einige an Geflügelpest verendete Wasservögel aufgefunden worden. Die Experten gehen davon aus, dass sich die Geflügelpest in nächster Zeit unter wild lebenden Wasservögeln weiter ausbreiten kann. Vor allem in Gebieten mit Teichen, Seen bzw. größeren Wasserläufen ist damit zu rechnen. Es ist auch möglich, dass die Geflügelpest auf Nutz- bzw. Zuchttiere, z.B. Hühner, übergreift. Noch ist das aber nicht der Fall. Um das zu verhindern, haben die Behörden für Gebiete, in denen Risiken bestehen, von Anfang an Schutzmaßnahmen verordnet. Menschen können sich bei erkrankten Vögeln mit Geflügelpest anstecken, allerdings nur dann, wenn sie in sehr engen Kontakt mit diesen Tieren kommen. Bisher ist das in Asien passiert, wo viele Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen direkt mit Geflügel unter einem Dach zusammenleben. Auch in der Türkei gab es vier Todesfälle – Kinder haben mit den Köpfen toter Hühner gespielt und sich dort angesteckt. Nur wenn Menschen kranke oder tote Tiere ohne Schutz anfassen bzw. auch in Kontakt mit dem Kot von infizierten Tieren kommen, besteht eine gewisse Infektionsgefahr. Wenn man keinen Kontakt mit Tieren bzw. Kot hat, besteht keine Gefahr. WAS SOLLEN SIE TUN? Der Aufenthalt im Freien, Spielen im Freien usw. ist nach wie vor völlig gefahrlos. Der Genuss von gut durchgegartem Geflügel, Geflügelprodukten, Eiern, Eiprodukten sowie von Fischen ist nach wie vor völlig ungefährlich. Wenn Sie verendete oder sichtlich kranke Wasservögel (Enten, Wildenten, Gänse, Schwäne, Kormorane, Reiher, Haubentaucher, Blässhühner u.Ä.) finden, greifen Sie sie keinesfalls an und schärfen Sie das bitte auch Ihren Kindern ein! Verständigen Sie bitte die zuständige Bezirkshauptmannschaft. Falls Sie dort niemanden erreichen sollten, wenden Sie sich an Ihre Gemeinde oder an die Polizei, die rund um die Uhr verfügbar ist. Wenn Sie selbst Geflügel halten, befolgen Sie jedenfalls die von den Behörden verordneten Maßnahmen und achten Sie jedenfalls auf Hygiene: Schuhe/Stiefel/ Arbeitskleidung vom Stall/ Hühnerhof nicht im Haus tragen und nach Kontakt jedenfalls gut die Hände waschen. Und: Kinder sollten nicht unbedingt in den Hühnerstall gehen. WAS SOLLEN SIE NICHT TUN? Derzeit sollen Sie wild lebende Wasservögel nicht füttern. Es gibt keinen Grund, vorbeugend das Medikament Tamiflu® einzunehmen. Behandeln Sie sich bitte nicht selbst, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen. WAS SIE SICH VIELLEICHT FRAGEN: Wie gefährlich ist momentan die Geflügelpest für Menschen? Vergleichsweise ist sie wenig gefährlich, wenn man bedenkt, dass es diese Viren schon lange gibt, und wie viele Millionen Vögel v.a. in Asien daran gestorben sind. Derzeit lassen sich jährlich allein in Österreich mehrere tausend Todesfälle auf die „gewöhnliche“ menschliche Grippe zurückführen. Wie erfolgt die Übertragung des Krankheitserregers? Befallene Vögel scheiden das Virus vor allem über den Kot aus. Es befindet sich aber auch in den Atemwegen. Die Infektion des Menschen erfolgt nur bei sehr engem Kontakt unter schlechten Hygienebedingungen durch Einatmen bzw. durch Schmierinfektion, wenn man sich nach Kontakt die Hände nicht bzw. nicht gründlich wäscht. Die hierzulande üblichen Hygienemaßnahmen bieten einen hohen Schutz vor einer Infektion. Die maximale Inkubationszeit, d.h. die Zeit zwischen Infektion bis zum Auftreten von eventuellen Krankheitsanzeichen, beträgt höchstens sieben Tage. Wo viel Kot von Wasservögeln ist, sollte man daher derzeit mit Kleinkindern nicht unbedingt spazieren gehen, und Wasservögel sollten nicht gefüttert werden. Gibt es eine eigene Impfung oder schützt die normale Grippeimpfung auch gegen Vogelgrippe? Es gibt keine eigene Impfung gegen Vogelgrippe. Menschen mit erhöhtem Risiko für Vogelgrippe, wie z.B. Tierärzte wurden aber vorsorglich gegen menschliche Grippe (Influenza) geimpft, um der Gefahr einer „Mischinfektion“ von menschlicher Grippe und Vogelgrippe vorzubeugen – auch wenn die derzeitige Grippeimpfung leider nur wenig bis gar nicht vor der Vogelgrippe schützt. Dennoch ist es wichtig, sich jährlich gegen Grippe impfen zu lassen: Die normale menschliche Grippe kann schwer, in manchen Fällen auch tödlich, verlaufen. Man sollte sich jedenfalls davor schützen. Ferner kann damit eine herkömmliche Grippe als Ursache von Fieber etc. weitgehend ausgeschlossen werden und man muss sich nicht unnötig sorgen, womöglich an Vogelgrippe erkrankt zu sein. Übrigens: Grippekranke auf Reisen könnten aus seuchenhygienischen Gründen von den lokalen Behörden einer Absonderung unterworfen werden. Ist die Vogelgrippe behandelbar? Man kann die Vogelgrippe mit so genannten Neuraminidasehemmern (z.B. Tamiflu®) behandeln. Derzeit ist es aber sinnlos, diese Medikamente vorsorglich zu schlucken. Es handelt sich um verschreibungspflichtige Medikamente, die nur auf Verordnung des Arztes eingenommen werden dürfen. Was sind die Anzeichen, dass es sich um eine Grippe, und nicht nur um eine Verkühlung oder einen grippalen Infekt handelt? Wenn Sie glauben, eine Grippe – oder auch eine Vogelgrippe – zu haben, wenden Sie sich jedenfalls an Ihren Arzt. Verdacht auf Vogelgrippe besteht nur, wenn 1) Fieber über 38 Grad, rasanter Krankheitsbeginn und Husten bzw. Kurzatmigkeit vorliegen und 2) Sie sich in den letzten 7 Tagen in Gebieten aufgehalten haben, in denen es Geflügelpest gibt (auch im Ausland) und 3) naher Kontakt (weniger als 1 Meter) zu infiziertem lebendem oder totem Geflügel bzw. Kot gegeben war bzw. wenn Sie in einem Labor mit Vogelgrippeviren gearbeitet haben. Geht eine Gefahr von Lebensmitteln (Geflügel, Eier, Fische) aus? In Österreich erhältliche Lebensmittel können bedenkenlos verzehrt werden. Wenn Lebensmittel nach den gebräuchlichen Methoden zubereitet werden, geht davon keine Gefahr aus. Wenn Sie sehr vorsichtig sein wollen, erhitzen Sie diese Produkte auf über 70 Grad bzw. kochen Sie die Eier hart. Geflügel sollte – ganz unabhängig von der Vogelgrippe – nicht „rosa bzw. blutig“, sondern „ordentlich durchgegart“ auf den Tisch kommen. Wie groß ist die Gefahr, dass eventuell mit Vogelgrippe verseuchte Geflügelprodukte in den Handel gelangen? Geflügelprodukte aus Schutzzonen dürfen nur nach vorheriger Genehmigung und amtstierärztlicher Kontrolle nach außen geliefert werden. Sollte eine Herde infiziert sein, werden die Produkte vernichtet und gelangen nicht in die Nahrungskette. Grundsätzlich ist das Vogelgrippevirus sehr empfindlich gegen chemische Einflüsse, Austrocknung und Wärmeeinwirkung. Durch Einfrieren wird es aber nicht zerstört. Was macht man mit toten Vögeln? Handelt es sich um Wasservögel (Enten, Wildenten, Gänse, Schwäne, Kormorane, Reiher, Haubentaucher…): Fassen Sie die Tiere keinesfalls an und melden Sie den Fund dem zuständigen Amtstierarzt auf der Bezirkshauptmannschaft oder der Polizei. Wenn Sie andere tote Vögel finden, melden Sie dies am besten bei der Gemeinde oder entsorgen Sie diese unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen (Einweghandschuhe, Vogel in Plastiksack) über die TKV-Tonne der Gemeinden. Waschen Sie sich danach gründlich die Hände. Kinder sollten tote Vögel keinesfalls anfassen. Das Aufheben von einzelnen Federn stellt keine Gefahr dar. Was ist, wenn Hunde oder Katzen Vögel fressen bzw. bringen? Katzen und auch andere Tiere sind zwar grundsätzlich für das Vogelgrippevirus empfänglich, aber dazu sind sehr hohe Virusmengen notwendig. Es besteht derzeit keine Gefahr. Selbst wenn die Katze erkranken würde, ist eine Übertragung auf den Menschen nicht möglich. Auch bei Hunden, die Wasservögel apportieren, erscheint das Risiko gering. In den ausgewiesenen Gebieten besteht ohnedies ein Jagdverbot für Wasservögel. Was tun, wenn ein oder mehrere Hühner aus unerklärlichen Gründen gestorben sind? Verständigen Sie bitte Ihren zuständigen Amtstierarzt und fassen Sie die Hühner nicht an. Darf man Singvögel noch füttern? Von den heimischen Singvögeln geht nach derzeitigem Wissen keinerlei Gefahr aus. Auch Tauben sind für das Vogelgrippevirus nur sehr schwer empfänglich. Tierkot auf Balkon oder Terrasse sollte prinzipiell feucht mit einem Reinigungs- oder Desinfektionsmittel weggewischt werden. Waschen Sie sich danach gründlich die Hände. Staubaufwirbelung oder Tröpfchenbildung – z.B. mittels Hochdruckreiniger – sollten grundsätzlich vermieden werden. Was ist mit Biotopen, Baden oder Fischen in Seen, Urlaub an der Adria? Ist das Wasser vielleicht verseucht? Grundsätzlich geht davon keine Gefahr aus. Das Baden in der wärmeren Jahreszeit wird in Teichen und Seen gefahrlos möglich sein. Auch der Urlaub an der Adria stellt keine Gefahr dar. Grundlegende Hygieneregeln sollten aber eingehalten werden: Kleine Kinder sollten keine Gegenstände vom Boden in den Mund stecken, gründliches Reinigen der Hände nach jeder Verschmutzung und vor jedem Essen sind wichtig. Wie ist es mit Reisen in Gebiete mit Vogelgrippe? Zum derzeitigen Zeitpunkt gibt es keinen Grund, wegen der Vogelgrippe auf Reisen zu verzichten. Wenn Sie in außereuropäische Länder reisen, sollten einige Vorsorgemaßnahmen beachtet werden: Vermeiden Sie Kontakt mit lebendem oder totem Geflügel (daher auch kein Besuch von Vogel- oder Geflügelmärkten, kein Mitbringen von Vogelprodukten, Federn, nur durchgegarte Speisen verzehren, verstärktes Achten auf Händehygiene). Was ist so besonders am Vogelgrippevirus? Grippeviren sind mutationsfreudig, d.h. sie verändern sich sehr leicht und verändern damit ihre (krankmachenden) Eigenschaften. Einige Vogelgrippeviren sind auf Menschen übertragbar, aber nur bei sehr intensivem Kontakt. Durch Mutation oder Vermischung kann ein neues Virus entstehen, das leicht von Mensch zu Mensch übertragbar ist, auf das die menschliche Abwehr aber nicht vorbereitet ist; so könnte sich eine weltweite Grippeepidemie, eine so genannte Pandemie entwickeln. Das kann, muss aber nicht passieren. Was heißt H5N1? Auf der Oberfläche von Influenza-A-Viren gibt es zwei wichtige Eiweißstoffe, das Hämagglutinin und die Neuraminidase. Diese Stoffe helfen dem Virus, Wirtszellen zu infizieren. Gegen diese Eiweiße werden z.B. im Rahmen einer Grippeimpfung auch Abwehrstoffe gebildet. Es gibt 16 verschiedene Hämagglutinine und 9 Neuraminidasen. H5 enthält daher das Hämagglutinin Nr. 5. Menschen werden bei der normalen jährlichen Grippe von H1N1 oder H3N2 infiziert oder von Influenza-B-Viren, die keine solchen Untergruppen bilden. E) WO SIE SICH NOCH INFORMIEREN KÖNNEN Speziell über Vogelgrippe www.gesundheit-kaernten.at www.bmgf.gv.at www.ages.at Über Infektionserkrankungen www.impfwissen.at www.gesunde-kinder.at

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