Marktgemeinde Kaltenleutgeben

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Aktuelles

Liebe Ortsmitbewohnerinnen, liebe Ortsmitbewohner!

  • Wappen Kaltenleutgeben 01 © Kaltenleutgeben
Nach nun über zwei Jahren Corona-Pandemie, zwei beinahe-Blackouts 2021, den Unwetterkatastrophen im vorigen Sommer und dem Waldbrand im Raxgebiet,

 

der sogar die Wasserversorgung von Wien gefährdete, nun der absolute Tiefschlag mit dem Krieg in der Ukraine und allen damit verbundenen Gefahren und die noch nicht absehbaren Folgen und Nöte. Da ist es nicht leicht mit Zuversicht in die nächste Zeit zu blicken. Aber Angst und Pessimismus oder sogar Resignation sind schlechte Ratgeber. Wichtig und richtig ist es zu überdenken, ob und  wie man im eigenen Umfeld, auf Gefahrensituationen vorbereitet ist.                                                         

Dazu gehört, wie schon viele male darauf hingewiesen, ein sogenannter „krisenfester Haushalt“. Jeder sollte sich die Frage stellen: Wie schaut meine Bevorratung aus? Wie steht es um meine Lichtquellen? Wie werde ich im Bedarfsfalle heizen und kochen? Benötige ich Nachbarschafthilfe, oder bin ich bereit anderen in Notlagen zu helfen? Auch eine wichtige Frage für Familien: Haben wir einen Notfallplan für gemeinsame Treffpunkte,  wenn die elektronische Kommunikation ausfällt? Wer kümmert sich um wen? Wer versorgt die Haustiere? Habe ich einen vollen PKW-Tank? Wie lange reichen meine Medikamente? Habe ich Bargeld in kleinen Scheinen im Hause u.v.a. m.  

Neben all diesen Fragen gibt es derzeit eine weitere große Verunsicherung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und dies betrifft die atomare Gefahr. Ein Thema, das vor Wochen noch als völlig abstrakt angesehen wurde, ist nun leider Realität. Seit der Krieg in der Ukraine begonnen hat, haben viele Menschen Angst um ihre Sicherheit, Sorge um die Energie-Versorgung, die Gesundheit, die Zukunft der Familie und das ist mehr als verständlich! Sich darüber Gedanken zu machen ist gut, aber Angst ist kein guter Begleiter, besser ist es, sich auf diese Tatsachen einzustellen und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Die meisten Sorgen machen sich die Menschen wegen der Energieversorgung und seit den Zwischenfällen in den ukrainischen AKWs wegen einer möglichen atomaren Gefahr. Fragen wie „brauche ich einen Schutzraum“, „brauche ich Kaliumjodid-Tabletten“ oder „wie kann ich mich gegen Strahlung schützen“ werden jetzt wieder berechtig oft an uns im Zivilschutz gestellt. Gleich vorweg, eine direkte akute Gefahr besteht (bei Redaktionsschluss dieses Artikels) nicht.

Eine Frage kommt aber immer wieder, wann muss ich Kaliumjodid-Tabletten einnehmen? Diese Tabletten werden bei einem Strahlenunfall nur im Umkreis von 200 km ausgegeben und eingenommen. Da aber die ukrainischen AKWs  zumindest 700 km entfernt sind, tritt eine Einnahme bei uns eher nicht ein. Die Tabletten werden grundsätzlich nur auf Anordnung der Behörden eingenommen, sie sind im Fall des Falles vor allem für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Personen über 40 Jahren dürfen keine Tabletten einnehmen da diese sogar  schädlich sein könnten.


Bei einem Störfall in einem AKW im derzeitigen Kriegsgebiet vergehen – je nach Wetterlage – rund 30 Stunden, bis radioaktive Stoffe Ostösterreich erreichen. Seit Tschernobyl verfügt Europa über ein dichtes Netz an Messstellen, so dass die Bewegung einer radioaktiven Wolke genau beobachtet werden kann. Damit haben die Behörden genügend Zeit, die Bevölkerung zu warnen und Verhaltensanweisungen zu geben. Gerade Österreich verfügt über ein ausgezeichnetes Frühwarnsystem, mit flächendeckendem Zivilschutz-Sirenenalarm und einen bestens gerüsteten öffentlich-rechtlichem Rundfunk (ORF) als Informationsquelle.    

Wichtig ist ein „krisenfester Haushalt“, damit Sie gegebenenfalls das Haus die Wohnung ein paar Tage nicht verlassen müssen.

Das gleiche gilt für die Energieversorgung. Falls Strom und/oder Gas ausfallen, müssen die wichtigsten Vorräte schon zu Hause sein. Damit sind nicht Hamsterkäufe gemeint, sondern eine gut überlegte und rechtzeitige  Bevorratung. Diese ist sowieso in jedem Falle wichtig, denn die Möglichkeit eines Blackouts ist auch ohne Ukrainekrieg durchaus real. Wie bereits erwähnt, wenn Sie gut vorbereitet sind – von Lebensmitteln über Hygieneartikel und von heizen bis zu kochen – brauchen Sie vor einem Energieausfall oder einigen Tagen Ausgangsbeschränkungen, keine Angst haben. Wenn Sie daneben noch einige organisatorische Vorbereitungen innerhalb der Familie treffen wie zum Beispiel, wer kümmert sich um die Kinder, Verwandten, was ist mit pflegebedürftigen Angehörigen, mit den Haustieren, wie geht es am Arbeitsplatz in der Firma weiter u.a,            Wenn dies alles zufriedenstellend zu beantworten ist, dann  sind Sie gut gerüstet.                                                                                   

Weitere Auskünfte und Tipps für die richtige Bevorratung u.a. finden Sie auf unserer Homepage: www.siz.cc/kaltenleutgeben oder beim Niederösterreichischen Zivilschutzverband NÖZSV, Tel. 02272-61820, www.noezsv.at  oder per Mail: noezsv@noezsv.at

Dass sich die Gemeindeverwaltung/Gemeindeeinsatzleitung intensiv mit den aktuellen Bedrohungsbildern beschäftigt, wurde bei einer zweitägigen Planspiel-Übung Anfang April d.J. bestätigt. Darüber wird separat berichtet!

Mein Wunsch zum Schluss, bleiben wir positiv eingestellt und halten wir zusammen!

Mit herzlichen Grüßen

Hans Wallner, Zivilschutzbeauftragter

                                            

            „Vorsorgen schützt vor Sorgen“


 

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