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Strahlenschutz - was Sie tun können!

  • Strahlenschutz © ÖZSV / ct
27 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl und 2 Jahre nach Fukushima, doch rund um Österreich gibt es noch immer genügend Atomkraftwerke und die Stresstests haben bewiesen: keines davon ist sicher! Auch wenn Österreich von den Ereignissen in Japan nicht unmittelbar betroffen war, ein weiterer Unfall bei grenznahen AKW´s kann nicht ausgeschlossen werden. Das AKW Temelin, hatte bis jetzt mit 175 bekannt gewordenen Pannen zu kämpfen hat und muss oftmals repariert bzw. abgeschaltet werden. Schützen Sie sich selbst und Ihre Familie und seien Sie vorbereitet.

Wie kann ich mich vorbereiten?

Sie können Sie durch die richtige Bevorratung, die Kenntnisse der Zivilschutzsignale und den Empfehlungen was Sie vor, während und nach einer radioaktiven Wolke tun müssen, schützen.

BEVORRATUNG

Lebensmittel und Getränke

Diese beinhaltet hochwertige und langhaltbare Lebensmittel und Getränke für 7-14 Tage. Beachten Sie dabei Ihre Essgewohnheiten und kaufen Sie nichts, was Sie in „normalen Zeiten“ nicht auch essen würden. Beachten Sie das Kleinkinder und ältere Menschen meist eigene Kost (Baby- oder Diätnahrung) benötigen und vergessen Sie auch nicht auf Ihre Haustiere.

  • Lebensmittel und Getränke für 7-14 Tage
  • Achten Sie auch Kleinkinder, ältere Menschen und Haustiere
  • Bevorzugen Sie hochwertige, langhaltbare und leichtverdauliche Lebensmittel
  • Getränke: Mineralwasser mit Kohlensäure und Frucht-/Gemüsesäfte
  • Haltbarkeitsdatum regelmäßig überprüfen
  • Achten Sie auf Ihre Ernährungsgewohnheiten

Zivilschutzapotheke

Die Bevorratung besteht auch aus einer gut ausgestatteten Zivilschutzapotheke mit den wichtigsten Arznei- und Verbandsmittel. Überprüfen Sie regelmäßig das Haltbarkeitsdatum der Arzneimittel und bewahren Sie Ihre Medikamente in einem versperrten, trockenem und Kindern nicht zugänglichen Schrank auf.

  • Zivilschutzapotheke sollte aus persönlich verschriebenen Medikamenten, den wichtigsten Arznei- und Verbandsmittel, sowie Kaliumiodid-Tabletten bestehen
  • Haltbarkeitsdatum regelmäßig überprüfen
  • Medikamente in einem versperrten Schrank aufbewahren

Kaliumiodid-Tabletten

Unsere Schilddrüse ist besonders strahlenempfindlich. Eine rechtzeitige Einnahme von Kaliumiodid-Tabletten schützen diese vor radioaktivem Iod. Die wichtigste Zielgruppe für Kaliumiodid-Tabletten sind unter 18-Jährige, Schwangere und Stillende, diese Gruppe kann die Tabletten kostenlos in Apotheken beziehen. 18 bis 40-Jährige können Sie zu einem geringen Preis erwerben. Personen über 40 Jahre sollten Kaliumiodid-Tabletten nicht mehr einnehmen, da ihr Risiko an strahlenbedingten Schilddrüsenkrebs zu erkranken sehr gering, das Risiko von schweren Nebenwirkungen durch die Iodzufuhr aber vergleichsweise hoch ist. Kaliumiodid-Tabletten sollten in Ihrer Zivilschutz-Apotheke bevorratet werden. Kaliumiodid-Tabletten dürfen nur nach ausdrücklicher Anordnung der Gesundheitsbehörden eingenommen werden!

  • Kaliumiodid-Tabletten für unter 18-Jährige, Schwangere und Stillende sind kostenlos
  • Für 18 bis 40-Jährige zu einem geringen Preis zu erwerben
  • Kaliumiodid-Tabletten dürfen nur nach ausdrückliche Anordnung der Behörden eingenommen werden
  • Kaliumiodid-Tabletten sind nur für den Notfall gedacht

Hygiene und Energie

Um vorbereitet zu sein sollten Sie genügend Hygieneartikel vorrätig haben. Dazu zählen, Zahnbüste und Zahnpasta, Seifen, Shampoo, Toilettenpapier, etc. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, sollten Sie auch ein Batterieradio und Reservebatterien, Taschenlampen und Kerzen bereit haben. Für einen längerfristigen Stromausfall bieten sich Spiritus- und Campingkocher an.

Dokumentenmappe und Notgepäck

Durch verschiedene Ereignisse, wie z.B.: Brand, Hochwasser oder Erdbeben kann es erforderlich sein, dass Haus bzw. die Wohnung rasch verlassen zu müssen. Ein Notgepäck hilft in der Eile alles Wichtige griffbereit zu haben.

Tipp: Alles Details zur Bevorratung finden Sie in unserer Broschüre

BEVORRATEN - Der krisenfeste Haushalt

 

DIE ZIVILSCHUTZSIGNALE

Sollte es zu einer Reaktorkatastrophe kommen, die Österreich betrifft, wird die Bevölkerung umgehend mittels Sirenen alarmiert. Wichtig dabei ist, das man die Signale kennt und weiß was sie bedeuten. Am 1. Samstag im Oktober findet der jährliche Probealarm statt, um die Bevölkerung mit den Signalen vertraut zu machen.

3 Minuten                          WARNUNG

Gleich bleibender Dauerton von drei Minuten bedeutet herannahende Gefahr. Sofort Radio/TV (ORF) einschalten und die durchgegebenen Verhaltensmaßnahmen befolgen

1 Minute                            ALARM

Auf- und abschwellender Heulton von mindestens einer Minute bedeutet akute Gefahr. Suchen Sie sofort schützende Bereiche auf und befolgen Sie die über Radio/TV (ORF) durchgegeben Schutzmaßnahmen

1 Minute                            ENTWARNUNG

Gleichbleibender Dauerton von einer Minute bedeutet Ende der Gefahr. Beachten Sie trotz allem die weiteren Sicherheitshinweise über Radio/TV (ORF)

Tipp. Alles Infos zu den Zivilschutzsignalen gibts im Folder

WARNUNG UND ALARMIERUNG

 

STRAHLENUNFALL – WAS SIE TUN MÜSSEN

Sollte es zu einem Strahlenunfall kommen, wird die Bevölkerung rechtzeitig gewarnt. Über Radio und TV (ORF) werden Verhaltens- und Schutzmaßnahmen durchgegeben. Was Sie bei einem Strahlenalarm unbedingt machen müssen:

Vor dem Durchzug einer radioaktiven Wolke

  • Gegenstände im Freien (Spielsachen, Wäsche, etc.) und Haustiere ins Haus bringen
  • Nachbarn verständigen, denken Sie an Kinder und Hilfsbedürftige
  • Wohnung oder andere schützende Räumlichkeiten aufsuchen
  • Radio/TV (ORF) einschalten
  • Alle Fenster und Türen schließen, Lüftungen abschalten
  • Zugluft vermeiden. Bei Kaminöffnungen und Entlüftungssystemen kann Luft von außen eindringen
  • Bei alten Fenstern und Türen die Fugen mit breiten Klebestreifen verkleben
  • Nach einiger Zeit für Frischluft aus angrenzenden Räumen sorgen
  • Kaliumiodid-Tabletten vorbereiten, aber nur nach behördlichen Anweisung einnehmen

Während des Durchzugs einer radioaktiven Wolke

  • Meiden Sie den Aufenthalt im Freien
  • Nur bei behördlicher Anweisung: Kaliumiodid-Tabletten einnehmen
  • Vermeiden Sie einen längeren Aufenthalt vor Fensterflächen
  • Sollte ein Aufenthalt im Freien notwendig sein, leicht zu reinigende Kleidung mit glatter Oberfläche (Regenschutz) und einen Mund- und Nasenschutz (Feinstaubmaske) tragen
  • Bei kürzeren Aufenthalten im Freien können auch vor Mund und Nase gehaltene (feuchte) Tücher als Atemschutz verwendet werden
  • Ziehen Sie bevor Sie Ihre Wohnung betreten die Schuhe und die Oberbekleidung aus. Diese können danach durch Abbrausen oder feuchtes Abwischen von radioaktivem Staub gereinigt werden

Nach dem Durchzug einer radioaktiven Wolke:

  • Nachdem Fallout ist Reinlichkeit in jeder Hinsicht erforderlich
  • Schuhe vor dem Betreten der Wohnung ausziehen
  • Fußböden, Heizkörper, Lampen, etc. feucht reinigen. Fenster und Fensterbänke waschen, Teppichen absaugen und nass reinigen (nicht klopfen)
  • Verwenden Sie nach Möglichkeit nur Staubsauger mit Feinfiltersystem
  • Täglich gründlich duschen. Besonders Hände, Haare und Bart gründlich reinigen
  • Haus und unmittelbare Umgebung (Einfahrt, Terrassen, etc.) mit den Wasserschlauch abspritzen
  • Vermeiden Sie Staubaufwirbelungen bei Reinigungsarbeiten
  • Kein Obst oder Gemüse aus dem Garten essen, Gemüse aus Glashäuser bevorzugen (Empfehlungen der Behörden beachten!)
  • Nach Möglichkeit nur Lebensmittel, die vor der radioaktiven Belastung hergestellt wurden, verwenden
  • Befolgen Sie die Ratschläge und Anordnungen der Behörden (Radio, TV, Printmedien, Durchsagen)

Tipp: Alle Informationen zum Strahlenschutz finden Sie hier:

STRAHLENSCHUTZ

STRAHLENSCHUTZ BM.I

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